Lesen und Schreiben
Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten sind in der Regel unsichtbar.
Häufig verstecken sie sich, weil die Gesellschaft nicht genügend darüber informiert und für ihre Probleme sensibilisiert ist.
Rund 6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Sie gelten als Menschen mit geringer Literalität bzw. funktionale Analphabeten. Sie können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, nicht jedoch zusammenhängende Texte.
In Friedrichshain-Kreuzberg sind es abgeleitet von der LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität Studie (heruntergerechnet auf die Einwohnerzahl des Bezirks) ungefähr 33.000 Menschen, die nur einzelne Worte oder kurze Sätze lesen und schreiben können.
Sonderschwerpunkt: Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stellt hierfür zusätzliche Fördermittel bereit.
Das Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße kann mit den Fördermitteln konkrete Lernangebote, aber auch Kampagnen zur Sensibilisierung der lokalen Öffentlichkeit oder das Entwickeln geeigneter Lernmaterialien anstoßen und umsetzen.
Der Sonderschwerpunkt ist Teil der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (www.alphadekade.de).
Alpha-Bündnis Friedrichshain-Kreuzberg
2018 gründete sich das Alpha-Bündnis Friedrichshain-Kreuzberg. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Erwachsene zu unterstützen, die (besser) Lesen und Schreiben lernen möchten.
Es ist ein Zusammenschluss von bezirklichen Akteur*innen mit dem Ziel, Menschen mit geringer Literalität die Teilhabe an der Gesellschaft zu erleichtern. Seit September 2018 ist die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann Schirmherrin des Alpha-Bündnisses Friedrichshain-Kreuzberg.